Die Geschichte vom Einrad, Einradhockey und RADLOS



-Einradhockey auf der Bühne
-Rekordfahrten mit der Giraffe


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  • Viele Firmen, deren Maschinen und Hallen im Ersten Weltkrieg für die Rüstungsindustrie im Einsatz waren, orientieren sich um. Statt Waffen, Panzer, Fahrzeuge, Munition, .... werden nun häufig Nähmaschinen, Schreibmaschinen und/oder Fahrräder produziert.
    Grade Firmen, die auf Fahrzeuge spezialisiert waren, erweitern oder steigen um auf die Produktion von Fahrrädern. Z.B. Mercedes 1924. [550, S.170]

  • Nachdem es während des Ersten Weltkriegs zu einem wirtschaftlichen Niedergang kam, erholt sich die Industrie wieder. August Stukenbrok, der erste Fahrradversandhandel Deutschlands, verkauft jährlich mehr als 10.000 Fahrräder. (→1890) [275, Vorwort]

  • Rasenradball verbreitet sich. [595, S.51]

  • Mit 210.000 Mitgliedern ist der Radfahrerbund „Solidarität“ der größte der Welt. [179]

  • Automobilhersteller verlegen den Gangschaltungshebel von außen in den Innenraum ihrer Autos.
    Das Umschalten wird leichter.
    Der Anteil an Autofahrerinnen steigt. [599]

  • Nach schnell steigenden Opferzahlen des motorisierten Verkehrs startet die Autolobby der U.S.A. eine massive Kampagne gegen die gemeinsame Nutzung der Straße. Fußgänger und Radfahrer werden an die Seite gedrängt, die Straße bleibt dem Automobil vorbehalten. [2]



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  • Der österreichische Ingenieur Paul Jaray erhält in der Schweiz das Patent für sein J-Rad. Der Vorläufer des Liegerades wird mit Trethebeln und Drahtseilen über das Hinterrad angetrieben. [140]



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  • Ein australisches Komitee untersucht den Nutzen von körperlicher Ertüchtigung für Mädchen. Es empfiehlt mehrere Sportarten, darunter Radsport, solange dieser nicht als Wettkampfsport ausgeübt wird. [151]



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  • Das Cover der Zeitschrift „Popular Science monthly“ zeigt ein 4,20m großes Monowheel mit 250PS Flugzeugmotor, welches mit seitlichen Gyroskopen im Gleichgewicht gehalten wird. Ob es jemals gefahren ist und welche Geschwindigkeiten zu erreichen wären, werden diskutiert. Erwähnte 250mph werden angezweifelt, da Fliehkräfte der Speichen und Ketten und Windwiderstand erheblich sein müssen. [211]

  • Der Kunstradfahrer Josef Müller, der sich 1912 „Altmeister ohne Konkurenz in seiner Art“ nannte, beendet nach fast 40 Auftrittsjahren als 60jähriger seine Kariere.
    Er gilt als einer der wenigen Kunstradfahrer, die ihr Leben lang professionell aufgetreten sind. Er arbeitet weiter als Kontorsionist.

    Das Auftreten als Artist ist für die meisten Künstler ein zeitlich begrenzter Lebensabschnitt, nur wenige arbeiteten als Vollprofis und bis an ihr Lebensende. [595, S.55]

  • Wall´s führt in Großbritannien das erste Eisverkaufsdreirad ein.
    Bis 1939 sind in den U.S.A. 4000 Modelle der Firmen Warrick & Co. und Alldays & Onions unterwegs. [521, S.63]



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  • Der spätere Schauspieler Cary Grant (1904-1986) tritt im National Vaudeville Artists Club in New York auf. Er präsentiert komische Sketche, Jonglage, Akrobatik und fährt als „Rubber Legs“ Einrad.
    Damit verbessert er seine komische Technik und entwickelt Fähigkeiten, die ihm später in Hollywood zugute kommen. [603]

  • Ab 1924 kommen viele Monowheels auf den Markt, deren Räder leicht geneigt sind, so dass der innen sitzende Fahrer freie Sicht nach vorne hat. Sie können sich nicht durchsetzen. [210]

  • Fichtel & Sachs bringt die erste Torpedo-3-Gang-Nabe mit Rücktrittbremse auf den Markt. Sie wird bis Anfang der 1940er produziert. [54]

  • Nach dem Ersten Weltkrieg stehen viele Maschinen in der Firma Mercedes still. Um Hallenkapazitäten und Maschinen dennoch zu nutzen, steigt Mercedes in die Produktion von Schreibmaschinen und Fahrrädern ein. Als die Auftragszahlen für Automobile wieder steigen, wird die Fahrradproduktion eingestellt. Von 1924 bis 1926 werden 25.000 Fahrräder in 13 Modellen gefertigt. Die Verkaufszahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Eine Besonderheit ist das Steuerrohr mit vorne zwei seitlichen Flächen, auf denen Mercedes-Sterne so angebracht sind, dass sie vom Bremsgestänge nicht verdeckt werden.
    Die kurze Produktionszeit und die wenigen Modelle lassen das Mercedes-Fahrrad zu einem begehrten Sammelobjekt werden. 1997 sind rund 40 Modelle, meist in privater Hand, wenige in Museen bekannt. [550, S.169-177]
    Andere Automobilmarken sind bekannter für ihre Fahrräder, wie z.B.:
    Peugeot, Bianchi, Wanderer, Rover, Adler, Opel, VW, oder NSU. [560]

  • In einem Artikel über die Tour de France wird über Doping berichtet. Fahrer leeren ihre Taschen und bringen Chloroform, Kokain und Pillen hervor. [162]

  • Sieben Nationen (Belgien, Frankreich, Spanien, Österreich, Schweiz, Tschechoslowakei, Ungarn) gründen den Weltverband FIH (Fédération Internationale de Hockey) mit Hauptsitz in Lausanne. [15]



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  • Der Schweizer Gerder baut ein motorisiertes Einrad, das sich um den im Zentrum sitzenden Fahrer dreht. Er legt bei einer Spitzengeschwindigkeit von 35km/h mehr als 20.000km zurück. [46]

  • In der eigenen Fahrradfabrik des Arbeiter-Radfahrerbund Solidarität „Frischauf“ werden ab 1925 Einräder produziert. Diese sind im Vergleich zu allen früheren Varianten preiswert. Sie sind mit und ohne Lenker zu haben. Die Radgröße ist dem eines Niederrades entsprechend bei 26 Zoll angekommen. Der bis heute (Stand 2024) gängigen Radgröße für Einräder im Kunstradbereich.
    Bereits im ersten Jahr werden 91 Stück verkauft, vor allem in den eigenen Radsportclubs. [595, S.49,50]

  • Anzeige von 1927 [B405, S.50]
  • Arne merkt in seiner Examensarbeit zu den Einrädern an, dass auch auf der technischen Seite auffällt, dass sich keine großen Verbesserungen oder Entwicklungen innerhalb eines langen Zeitraums durchgesetzt haben, sieht man mal von der breiteren Einführung der Giraffe im Varietébereich ab. [595, S.50]

  • Otto Feick, Sohn eines Schmiedes, meldet ein „Reifen- Turn- und Sportgerät“ zum Patent an. Es wird bald darauf „Rhönrad“ heißen. [227]

  • Sturmey-Archer erhält das Patent für eine 5-Gang-Nabenschaltung, die nicht vermarktet wird. [54]

  • Am 16.11.1925 wird der deutsche Stummfilm „Varieté“ im Ufa Palast am Zoo in Berlin uraufgeführt und wird zu einem der größten deutschen Filmerfolge des Jahres. Hauptdarsteller ist Emil Jannings, der 1929 den ersten Oscar überhaupt erhält. In einer kurzen Szene sieht man den Jongleur Enrico Rastelli, den berühmtesten Jongleur aller Zeiten. In einer ca. 30sekündigen Szene sieht man auf der Bühne des Varietés Wintergarten in Berlin zwei Männer Einradhockey als Nummer präsentieren. Das erste Filmdokument vom Einradhockey. [265][270]
    Rolf Sander fragt 1997 am Wintergarten nach, wer die Artisten sind. Das kann aber nicht beantwortet werden, weil das Archiv im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Eine restaurierte und digital aufbearbeitete Fassung des Films erscheint 2015. Hier sieht man zwar die gleiche Szene, aber von einer anderen Aufführung. Das erkennt man am Ball, der an anderen Stellen auf der Bühne liegen bleibt. Obwohl die Aufführung die gleichen Bewegungsabläufe enthält, ist sie rund 10 Sekunden kürzer. Den Restauratoren scheinen schnellere Bewegungen besser zu passen. Für die Restauration sind wohl auch andere Aufnahmen des Wintergarten rangezogen worden. Die ersten öffentlichen Filmvorführungen Europas fanden ab 1.11.1895 einen Monat lang im Wintergarten als Schlußnummer statt und zeigen eine Varieté-Show mit u.a. Akrobaten und dem Jongleur Paul Petras. [270][271][273] 2021 merkt Robert an, dass die Aufnahmen der auftretenden Künstler in dem Spielfilm Varieté von 1925 auch aus anderen Jahren stammen könnten. →1997, →2015



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  • Das Rhönrad wird in der deutschen Hochschule für Leibesübungen in Berlin und auf einer Erfindermesse in Ludwigshafen vorgestellt.[227]

  • Der in Berlin lebende Amerikaner Nick Kaufmann, seinerzeit der berühmteste Einradfahrer, erster Weltmeister im Kunstradfahren und Erfinder von Radball, beendet seine Aktivitäten als Rollschuhtrainer für das Varieté und eröffnet einen Briefmarken-Handel bis zu seinem Tod 1943. [56][595, S.37]



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  • Motorisiertes Monowheel für Kinder.
    Eine Eigenkonstruktion eines stolzen Vaters. [211][B045]



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  • In Österreich wird das Rhönrad vor und in der Pause des Fußball Länderspiels zwischen Österreich und Ungarn groß vorgestellt. [227]

  • Ottomar Rosenkranz des Wiener Fahrradherstellers „Err-Zett“ erhält das Patent für sein gefedertes Fahrrad: Die Geometrie eines Diamant-Rahmens ist erhalten, aber Oberrohr und Unterrohr bestehen aus schmalen Blattfedern. [550, S. 183, 184]

  • In dem Handbuch des Arbeiter-Radfahrerbund Solidarität wird empfohlen, dass bei Rad-Fahrten eine Geschwindigkeit von 15 Kilometern pro Stunde nicht überschritten werden soll, damit die Älteren und schwächeren Teilnehmer nicht abgeschreckt werden. [604]

  • Mit steigender Konkurrenz von Kino, Radio und Fernsehen müssen viele Varietés und Vaudeville Shows in den 1920ern und 1930ern schließen. Die beiden größten amerikanischen Vaudeville-Theaterketten fusionieren und gehen ein Jahr später in ein Filmunternehmen auf, das sämtliche Theater in Kinos umwandelt. Zahlreiche Artisten wenden sich dem Film zu und werden Schauspieler. Aus der Vaudeville-Szene kommen z.B. Stan Laurel, Charlie Chaplin, Buster Keaton, die „Drei Stooges“, Freddie Frinton (Dinner for one), der Jongleur W.C. Fields oder die Einradfahrer „Die Marx Brothers“. [268]



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  • Karikatur: Der Hund der Kleinen Strolche fährt Giraffe. [463]

  • Willie Mauss fährt mit dem Fahrrad in einem überdimensional großem Einrad. [269]

  • In dem amerikanischen Spielfimdrama „Dynamit“ gewinnt die Hauptfigur ein Rhönradrennen für Damen. [227]



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  • Der Begriff „Einrad“ erscheint im Lexikon Brockhaus:
    Einrad: ein Fahrrad mit nur einem Rad, das von Kunstfahrern benutzt wird.

    Arne schreibt in seiner Examensarbeit über die Geschichte des Einradfahrens dazu: „Diese Definition ist vor allem den Artisten zu verdanken und den sportlichen Kunstradfahrern, die das Einrad bei Showveranstaltungen einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert hatten.“ [595, S.62]

  • Die erste Weltmeisterschaft im Radball findet in Leipzig statt. Mit Ausnahme während des zweiten Weltkrieges und der Corona-Pandemie 2020 findet sie jährlich in verschiedenen Ländern statt. [610]

  • Tullio Campagnolo (1901-1983) meldet den Schnellspanner zu seinem ersten Patent an.
    Der Gründer der Fahrradkomponenten herstellenden Firma Campagnolo (1933) verlor 1927 bei einem Radrennen bei einem Schneetreiben in den Dolomiten wertvolle Zeit, als er für eine andere Übersetzung sein Hinterrad umdrehen wollte und dafür erst mit kalten Fingern die Flügelmuttern lösen mußte. [183][184][185]



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  • Walter Nilsson fährt eine 2,40m Giraffe auf den Pyramiden. [207, S. 161]

  • Um in der Weltwirtschaftskrise bestehen zu können, eröffnet August Stukenbrok, der erste Fahrradversandhandel Deutschlands, mehrere Filialen in größeren Städten und gewährt Teilzahlungen. Dennoch geht der Umsatz bis 1931 um 75% zurück und der Betrieb muß eingestellt werden. (→1890) [275, Vorwort]

  • Da selbst untrainierte Radfahrer mit dem aerodynamischen Vorteil eines Liegerades Rennen gewinnen konnten, werden diese bei Rennen verboten. [521, S.54]



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  • Mit 400.000 Mitgliedern ist der Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität der größte Radsportverband der Welt.
    Zum Vergleich:
    2022 sind es rund 38.000. [607]
    Der BDR hat 2023 rund 150.000 Mitglieder. [609]

  • Die Pflichtübungen bei Kunstfahrmeisterschaften wird auf die Hälfte verringert, so haben die Kunstfahrer wieder mehr Einfluss auf die Auswahl ihrer Übungen. [595, S.51]

  • Bei der Rennrad-Amateur-Weltmeisterschaft in Rom deklassieren die Italiener die Deutschen um Minuten, da sie die neue Kettenschaltung „Cambio Vittoria“ verwenden.
    Kettenschaltungen sind im Touristik-Bereich schon zehn Jahre bekannt, besonders in Frankreich und wurden ständig weiter entwickelt.
    Unter Rennfahrern waren solche „unsportlichen“ Zusatzapparate nicht gerne gesehen. In Deutschland kommen bald darauf neue Kettenschaltungen heraus, zuerst die „Durex“ des Berliner Rennfahrers Erich Lucas. Ähnlich der „Cambio Vittoria“ nur ein einstellbarer Kettenspanner, bei der die Kette noch mit der Hand umgelegt wird. [550, S. 189]

  • Die Kettenschaltung des Wiener Kurt Rosenkranz (Err-Zett) sieht der „Cambio Vittoria“ ähnlich, der Kettenspannhebel wird aber in einer Schablone geführt und schwenkt gleichzeitig eine Rolle seitlich zwischen drei Ritzeln. [550, S. 189]



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  • Walter Nilsson fährt mit einer 2,40m Giraffe von New York nach San Francisco, 3306 Meilen in 117 Tagen. Er besitzt mehr als 50 Einräder. [207, S. 160]
    Vermutlich ist er der erste, der eine so lange Strecke auf einer Giraffe zurücklegt. [207, S. 160]

  • Der Arbeiter Radsportbund Solidarität wird von den Nazis verboten, alle Ortsgruppen aufgelöst und die Fahrradfabrik Frischauf in Offenbach enteignet, mit ihr ca. 20.000 Kunsträder.
    Eine schwarze Stunde für den Saalradsport, es betrifft fast 300.000 Mitglieder.
    Der BDR wird als alleiniger Radfahrbund in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert. [595, S.51][608]



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  • Die Radwegbenutzungspflicht wird eingeführt.
    „Zeigen wir [zur kommenden Olympiade 1936] dem staunenden Ausländer einen neuen Beweis für ein aufstrebendes Deutschland, in dem der Kraftfahrer nicht nur auf den Autobahnen, sondern auf allen Straßen durch den Radfahrer freie, sichere Bahn findet.“ [178]

  • „Sensation“: Der Wiener Fahrradhersteller Err-Zett stellt auf der Wiener Frühjahrsmesse sein Tropfenrennrad vor: Die Rohre und Muffen sind aus stabilitätsgründen oval geformt. Von den aufwändig gearbeiteten Rennrädern werden nur etwa 15 produziert. Es ist wohl der erste aeorodynamisch geformte Rahmen. Das Konzept wird erst ca. 1981 von Colnago wieder aufgenommen. [550, S.185, 186]

  • Die erste Deutsche Kettenschaltung mit mechanischem Kettenumwerfer ist von Fichtel & Sachs und schnell marktbeherrschend. [550, S.189]

  • Bei der Tour de France wird erstmals eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30km/h überschritten. [162]



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  • Radpolo für Damen. [595, S.52]



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  • Die Firma Altenburger GmbH & Co. KG in Jestetten stellt als erstes Aluminiumfelgen her. [115]

  • Die deutsche Firma Bauer & Schaurte läßt die Inbus-Schraube patentieren. [114]

  • Erstmals wird kein Nordamerikanisches Eishockeyteam Olympiasieger, sondern Großbritannien. Allerdings besteht das Team ausschließlich aus eingebürgerten Kanadiern. [61]

  • In Königsberg stellt die Wehrmacht eine Versuchsabteilung mit Fahrrädern im 1. Armeekorps auf. [239]

  • Bei den Olympischen Spielen in Berlin treten 120 Rhönradfahrer auf. [227]

  • In der ausgezeichneten Musical-Verfilmung „Showboat“ fährt Paul Gordon von der Artistentruppe „The Cycling Kirks“ Einrad. [207, S. 160]



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  • Bei der Tour de France werden erstmals Gangschaltungen zugelassen [204]. Bis dahin glaubte man, die Sportler würden dadurch verweichlicht. Der Tour-Organisator Henri Desgrange äußerte: „Gangschaltungen taugen nur für Invalide und Frauen.“ [161]



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  • Die Gebrüder Nieddu bringen die 5-Gang-Schaltung „Tour de France“ auf den Markt. [55]

  • Rekord: Der französische Radrennprofi Alfred Letourneur erreicht im Windschatten eines Motorrades 147,058km/h. 1941 überschreitet er als erster die 160km/h-Marke auf einem Schwinn-Rennrad mit 175,38km/h im Windschatten eines Autos. Das Kettenblatt ist fast so groß, wie das Vorderrad. [521, S.45]

  • Im Vorwort des „Hallenradsport“ (Herausgeber ist der Nationalsozialistische Bund für Leibesübungen) wird der Wunsch deutlich, die Leistungen der Kunstfahrer im Hallenradsport nicht mit Artistik zu vergleichen:
    [...] „Kunstfahrer dürfen nur Übungen fahren, die als sportliche Leistung zugelassen sind, wogegen Artisten für das Auge des Zuschauers besonders gefällige oder schwierig wirkende Einzelleistungen zeigen mit extra hergerichteten, mit besonderen Hilfsmitteln versehenen Rädern, wodurch die Ausführung wesentlich erleichtert wird.“ [...]
    Arne spricht in seiner Examensarbeit von Intoleranz gegenüber technischen Neuerungen und Übungen außerhalb des normierten Bereiches. [595, S.51,52]



Ende 1 9 3 0er

  • In China wird die erste Fließbandfabrik für ausländische Fahrräder gegründet. [209]

  • Radfahrer werden bei den Aufklärungsabteilungen der Infanterie im Heer eingesetzt. Mit zunehmender Motorisierung wird die Mehrheit der Abteilungen wieder aufgelöst. [239]



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  • Der Brite Tommy Godwin wird in das „Golden Book of Cycling“ aufgenommen, nachdem er in einem Jahr 120.805km mit dem Fahrrad zurück gelegt hat. Damit hat er den bisherigen Rekord des Australiers Oserick Nicholson (104.812km) von 1937 deutlich übertroffen. Der Rekord hat bis 2016 bestand. Er fährt aber weiter und unterbietet nach 500 Tagen auch den Rekord von 100.000 Meilen um 32 Tage. Man sagt, er habe Wochen gebraucht, bis er wieder richtig gehen konnte. [521, S.73][536]